Schulungsbeschreibung
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Chronische Polyarthritis - Ein Schulungsprogramm in 6 Modulen (DGRh)
Allgemeine Angaben
Zusammenfassung
Autoren Autoren bzw. Herausgeber des Programms
Herausgeber:
Arbeitkreis Patientenschulung der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie
Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V.
MERCK KGaA/Darmstadt
Kurzbeschreibung Die zentralen Informationen zur Schulung auf einen Blick.
Das Schulungsprogramm "Chronische Polyarthritis" hat als Zielgruppe erwachsene Patienten mit Chronische Polyarthritis. Die Schulung ist sowohl im ambulanten wie auch im stationären Rahmen anwendbar.
Inhalte der Schulung sind Diagnose, Verlauf und Ursachen der Krankheit; Medikamentöse und operative Therapie; Krankengymnastik und Physikalische Therapie; Psychologische Schmerzbewältigung; Ergotherapie und Alltagsbewältigung.
Die Schulung besteht aus 6 Einheiten und ist für eine Gruppe von 7 bis 10 Teilnehmern geplant.
Das Schulungsteam sollte aus Arzt, Psychologe, Ergotherapeut und Krankengymnast gebildet sein.
Es existiert ein Fortbildungsangebot für Trainer.
Evaluationsstudien liegen vor.
Schlagwort Die Keywords, unter denen die Schulung eingeordnet ist.
Bezugsquellen und -bestimmungen
Bezug Veröffentlichungsangaben zum Programm (bei nicht veröffentlichten Programmen: Ansprechpartner für den Bezug)
Die DGRh unterhält ein Kontaktbüro Patientenschulung: http://dgrh.de/psmaterialien.html
Kosten Kosten des Manuals (bei publizierten Manualen)
Lizenz Lizenzierungsbestimmungen, die bei der Übernahme eines Programms zu beachten sind. Steht hier "publiziert", ist das Manual veröffentlicht und kann über den Buchhandel bezogen werden.
publiziert
Stand Jahr bzw. Auflage, auf die sich die Informationen dieses Steckbriefs beziehen
überarbeitete Version 2000
Anmerkungen Anmerkungen zum allgemeinen Teil
Zu inhaltlichen Fragen wird auf die Autoren der einzelnen Modulen verwiesen. Die Kontakte sind im Manual enthalten.
Inhalte
Zielgruppe der Schulung
Fachgebiet/Indikation Die Indikation(en), für die das Programm entwickelt wurde (und für welche es darüber hinaus geeignet ist)
- Rheumatologie
Erkrankung/Thema Eingrenzung des Themas des Programms: Zum Beispiel die Krankheit, für die mit dem Programm geschult wird oder das Thema, das behandelt wird.
Chronische Polyarthritis, Psorasisarthritis
Zielgruppe der Schulung Gibt an, für welche Zielgruppe das Programm entwickelt wurde.
- Erwachsene
Ausschlusskriterien Kriterien, nach denen das Programm für bestimmte Personen nicht geeignet ist (z. B. Komorbidität, Alter, Sprache, Geschlecht).
Andere rheumatische Krankheitsbilder als Polyarthritis und Psoriasiarthritis; direkt nach der Diagnosestellung sollten keine Patienten in die Schulung überwiesen werden, da sie psychisch sehr aufgewühlt sein könnten. Teilnehmer über 70 und unter 25 sowie Patienten mit starker Einschränkung der Hörfähigkeit oder geminderter Intelligenz sind erfahrungsgemäß schwer in eine Gruppe zu integrieren.
Besondere Zielgruppenkriterien Personengruppen, für die das Programm besonders geeignet ist.
Die Schulung ist für Patienten mit chronischer Polyarthritis konzipiert, könnte aber auch für Patienten mit Psoriasiarthritis geeignet sein; anzustreben ist die Schulung für Patienten mit relativ kurzem Krankheitsverlauf.
Durchführung und Themen
Setting Kann das Programm ambulant und/oder stationär eingesetzt werden?
für ambulantes und stationäres Setting umsetzbar
Teilnehmerzahl Im Manual festgelegte Unter- und Obergrenze
7 bis 10 Teilnehmer (Ausnahmen: Minimal 3, Maximal 12)
Anzahl der Einheiten Anzahl der Einheiten (Stunden, Treffen, Sitzungen), die das Manual vorsieht.
6 Einheiten
Dauer einer Einheit Verschiedene Längenangaben mit vorangestellten Zahlen bedeuten, dass die Einheiten unterschiedlich lang sind.
90 Minuten, eventuell mit Pause
Frequenz der Einheiten Der Zeitraum, in dem eine komplette Schulung idealerweise stattfinden soll bzw. die Zeit, die mindestens zwischen den Einheiten liegen sollte.
Stationär: 2-3 Sitzungen pro Woche; Ambulant: 1 Sitzung pro Woche oder 1 Wochenende
Ziele der Schulung Welche Ziele werden mit dem Programm verfolgt? Anmerkungen hierzu:
Training von Fertigkeiten: bezieht sich auf das konkrete Einüben von Fertigkeiten, die in engem Zusammenhang mit Erfordernissen der Krankheit stehen.
Einstellung zu gesundheitsgerechtem Lebensstil: Das Ziel ist im Manual eindeutig thematisiert (z. B. über ein explizites Lernziel) und nimmt im Unterrichtsplan einen gewissen Umfang ein.
Unterstützung zur Reduktion von Angst und Depressivität: Umfasst emotionale Aspekt der Krankheitsbewältigung (auf den Begriff der Krankheitsbewältigung wird verzichtet, da der Begriff sehr unterschiedlich verwendet wird). Der Punkt umfasst auch Aspekte der Stressbewältigung, wenn es um die Bewältigung von Stress geht, der durch die Krankheit hervorgerufen wurde
Training der sozialen Kompetenz: Auch hier steht die Einübung krankheitsspezifischer Kompetenzen im Vordergrund
- Wissenserwerb
- Training von Fertigkeiten
- Einstellung zu gesundheitsgerechtem Lebensstil
- Training der (krankheitsbezogenen) sozialen Kompetenz
Themen der Schulung Eine kurzes Inhaltsverzeichnis, das eine Übersicht darüber gibt, welche Themen behandelt werden.
- Krankheitsbild, Krankheitsverlauf, Krankheitsursachen, Diagnostik
- Medikamentöse und operative Therapie
- Krankengymnastik und Physikalische Therapie
- Psychologische Schmerzbewältigung
- Ergotherapie
- Alltagsbewältigung - mit der Krankheit leben lernen
Anmerkungen/Sonstiges Anmerkungen zu den Themen und Inhalten.
Die Lernziele sind im Manual konkret definiert.
Didaktik und Methoden
Benutzte Methoden
Methodenliste Die Unterrichtsmethoden, die das Manual vorsieht, um die Lernziele umzusetzen.
- Vortrag
- Diskussion
- Verhaltenstraining oder Übung oder Rollenspiel
Anmerkungen zu den Methoden
Methodik im Sinne einer themenzentrierten Interaktion (TZI)
Strukturierungsgrad des Konzepts
Gruppenstruktur Gibt an, ob das gesamte Programm oder Teile nur in geschlossenen oder offenen Gruppen durchgeführt werden sollte.
geschlossen
Strukturierungsgrad-Methoden Gibt an wie detailiert den einzelnen Lernzielen konkrete Methoden bzw. Übungsanleitungen zugeordnet sind. .
hoch
Strukturierungsgrad-Zeit Ein hoher zeitlicher Strukturierungsgrad bedeutet, dass im Manual detailierte Zeitvorgaben für die einzelnen Elemente einer Lehreinheit gemacht werden.
mittel
Strukturierungsgrad-Ablauf Ist der Ablauf der Schulungselemente festgelegt oder können bspw. einzelne Module ausgetauscht oder herausgenommen werden?
mittel
Anmerkungen Anmerkungen zum Strukturierungsgrad des Konzepts
Modul 1 und 6 sind vorgegeben. Die Module 2-5 können entsprechend der zeitlichen Verfügbarkeit verschoben werden. Weitere Hinweise zur zeitlichen Struktur sind im Manual enthalten. Insbesondere wird an Beispielen erläutert, wie der Ablauf für unterschiedliche Settings (Arztpraxis, Rehaklinik, Wochenendseminar) aussehen kann. Innerhalb der Module werden für einzelne Einheiten alternative Vorgehensweisen angeboten und durch fakultative Blöcke ergänzt.
Einbindung externer Ressourcen
Nachsorgemaßnahmen Sind im Manual Maßnahmen für die Zeit nach der Schulung vorgesehen?
k.A.
Vorbereitungsmaßnahmen Sind explizite, vorbereitende Maßnahmen vor Beginn der Schulung vorgesehen?
Der Gruppenleiter sollte mit allen angemeldeten Interessenten ein Vorgespräch führen, um die Eignung/Motivation des Patienten für die Schulung abzuklären und die Motivation für die Schulung zu stärken. Darüber hinaus wird empfohlen, den Teilnehmern in schriftlicher Form einige Informationen über Ziele und Inhalte der Schulung zu geben.
Einbezug von Angehörigen Werden Angehörige einbezogen? Dürfen sie beispielsweise am Unterricht teilnehmen oder werden sie in Übungen eingebunden?
Prinzipiell können interessierte Angehörige der Patienten an der Schulung teilnehmen, allerdings muss dazu die Gruppe ihr Einverständnis geben.
Methoden zum Alltagstransfer Das Manual enthält Methoden, die sich explizit mit der konkreten Umsetzung von Lerninhalten in den Alltag der Teilnehmer auseinander setzen.
Es werden Übungen zur richtigen Körperhaltung in verschiedenen alltäglichen Situationen durchgeführt. Gelenkschutzregeln werden anhand praktischer Beispiele für den Alltag erläutert und eine individuelle Umsetzung gefördert. Es werden Hinweise auf Beratungs- und Hilfsangebote gegeben und die Angebote der Deutschen Rheuma-Liga werden vorgestellt.
Einbezug von Selbsthilfeorganisationen Werden Adressen von Selbsthilfeorganisationen genannt? Wird Kontakt mit Organisationen aufgenommen? Wird ein Vertreter als Gast eingeladen oder eine Selbsthilfeorganisation besucht?
Die Teilnehmer sollen über Angebote von Selbsthilfegruppen in Ihrer Region informiert werden. Die Adresse der Deutschen Rheuma-Liga Bundesverband e.V. wird den Patienten mitgegeben.
Sonstiges Anmerkungen zur Einbindung der Schulung.
Das Manual regt an, so möglich, einen Teilnehmer einer vergangenen Schulung in die erste Sitzung einzuladen, um die motivierenden Effekte zu nutzen, die ein Betroffener auslösen kann.
Rahmenbedingungen
Angaben zu den Dozenten
Personal Das Personal (Berufsgruppen), die für die Durchführung der Schulung benötigt werden.
Arzt, Psychologe/Pädagoge, Ergotherapeut und Krankengymnast.
Qualifikation des Personals Zur Qualifizierung der Schulungsleiter ist eine Fortbildung (z. B. in Form eines Train-The-Trainer-Seminars) empfohlen oder voraussgesetzt.
Die Fortbildung des ganzen Teams, durch Teilnahme an einem Trainerseminar, ist Voraussetzung. Empfohlen wird auch die Hospitation in einem anderen Schulungsteam. Für den Gruppenleiter ist eine (gruppen-)psychotherapeutische Ausbildung wünschenswert.
Besonderheiten Gibt es bezüglich des Personals Besonderheiten zu beachten?
Für das Programm werden ein Gruppenleiter und Einzeltrainer für die 6 verschiedenen Module benötigt. Alle Trainer sollten intensive Erfahrungen mit dieser Patientengruppe haben. Der Gruppenleiter ist Ansprechpartner und Repräsentant der Schulung.
Ausstattung und Materialien
Materialien der Schulung In der Schulung enthaltene Materialien.
Folienvorlagen und Teilnehmer-Informationen.
Räumliche Voraussetzungen Sind zur Durchführung besondere Räumlichkeiten oder Einrichtungsaspekte notwendig?
Der Schulungsraum sollte ausreichend Bewegungsspielraum für Übungen bieten. Die Sitzgelegenheiten sollten den Bedürfnissen von Rheumakranken entsprechen.
Besondere materielle Voraussetzungen Sind zur Durchführung besondere Gerätschaften oder Gegenstände notwendig?
Overheadprojektor und Leinwand; Wandtafel oder Flipchart; Liege.
Evaluation und Publikationen
Evaluation Beschreibung der Evaluationsstudie zum Programm (falls vorhanden).
Quelle
Langer, H. E., I. Ehlebracht-König, et al. (1998). Evaluation des Patientenschulungskurses "Chronische Polyarthritis". Deutsche Rentenversicherung 4: 239-264.
Kontext
externe Evaluation, multizentrisch (in 3 Kliniken)
Evaluationsart
externe summative Evaluation
Design
Konrollgruppendesign
Stichprobe
Patienten mit einer chronischen polyartikulären Arthritis, die an einer stationären Rehabilitationsmaßnahme teilnahmen (weitere Einschlusskriterien: Diagnose der Erkrankung liegt mehr als drei Monate zurück, Alter zw. 18 und 70 Jahren, aktive Erkrankung oder Erkrankung in Remission bei laufender langwirkender antirheumatischen Therapie)
Kontrollgruppe
Die Interventionsgruppe wurde anhand des Programms geschult. Die Kontrollgruppen erhielten keine Patientenschulung, nahmen aber an einer Gesundheitsberatung teil, die aus einem Arztvortrag mit anschließender Diskussion bestand (Dauer: 90 Minuten).
Gruppenzuweisung
randomisiert
Gruppengröße
324 Patienten (Interventionsgruppe: 175, Kontrollgruppe: 149)
Katamnese
5 Messzeitpunkte:
- t0: Vor der Rehabilitation
- t1: Nach der Rehabilitation
- t2: 3 Monate nach der Rehabilitation
- t3: 6 Monate nach der Rehabilitation
- t4: 12 Monate nach der Rehabilitation
Erhebungsinstrumente
- Krankheits- und Behandlungswissen (selbstentwickelter Fragebogen)
- Krankheitsbewältigung, Kontrollüberzeugung und krankheitsbedingte Hilflosigkeit (Arthritis Helplessness Index, AHI, Formen der Krankheitsbewältigung, FEKB)
- Einsatz von Selbsthilfetechniken und -aktivitäten (selbstentwickelter Fragebogen)
- Depressivität und Ängstlichkeit (Subskalen des Measurement of Patient Outcome, MOPO)
- Schmerz (numerische Ratingskala)
- Medikamentöse Therapie
- Funktionskapazität (Funktionsfragebogen Hannover, FFbH, Steinbroker-Klassifikation)
Kontrollvariablen: Alter, Geschlecht, Krankheitsdauer, Bildungsgrad, Angstbewältigungsstil, Sozialstatus, rheumatologische Basisdaten
Primäre Zielgrößen
Die Teilnehmer der Schulung weisen eine stärkere Verbesserung des krankheitsbezogenen Wissens auf als die Kontrollgruppe. Die Selbsteffizienz ist in der IG ebenso höher wie auch das Schmerzbewältigungsverhalten. Teilnehmer der IG berichten weniger Schmerzen. 3 Monate nach der Reha fühlen sich die geschulten Patienten weniger eingeschränkt, gleichen sich aber danach an die KG an.
Weitere Zielgrößen
Schulungsteilnehmer haben bis 6 Monate nach der Reha weniger AU-Tage und scheiden seltener aus der Erwerbstätigkeit aus.
Nicht signifikante Ergebnisse werden ebenso berichtet wie schulungsunabhängige Effekte der stationären Therapie.
Diskussion
Da die IG und die KG in den gleichen Einrichtungen im Wechsel durchgeführt wurden, ist zu vermuten, dass die Inhalte und Konzepte der Schulung auch Auswirkungen auf die Standardbehandlung gehabt haben dürften, wodurch sich ein Teil der Verbesserungen in der KG und damit die punktuell geringen Unterschiede zwischen den Gruppen erklären ließen.
Sonstige Publikationen Übersichtsartikel, Poster, Pressemitteilungen etc.
k.A.
Fortbildung (Trainer (TTT)-Seminare)
TTT-Angebot zum Programm Existiert ein externes Fortbildungs (Train-The-Trainer)-Angebot zum Schulungsprogramm?
ja
Verweis auf TTT-Angebot Wer führt die TTT-Maßnahme durch? Wo ist zusätzliche Information zu finden?
Die Organisation der Trainer-Seminare erfolgt durch das
Kontaktbüro Patientenschulung in der Rheumatologie,
c/o PCM
Wormser Str. 81
55276 Oppenheim
fon: 0 61 33/20 22
fax: 0 61 33/20 24,
mail: pcm (AT) pharmedico.de
Weitere Informationen sind in der Internetseite rheumaakademie.de zu finden.
Beschreibung in der TTT-Börse des Zentrums
Sonstiges
Anmerkungen gesamt Anmerkungen zum gesamten Schulungsprogramm
Dieses Programm wird als "Grundlagenschulung" bezeichnet, die durch Aufbauschulungen oder andere Trainingsprogramme erweitert werden kann. Die Erfahrungen aus der Durchführung sind in die überarbeitete Version eingeflossen: Das Handbuch weist in den einzelnen Modulen immer wieder auf Stolpersteine und zu erwartende Schwierigkeiten in der Durchführung hin.
Stand der Information Wann wurde dieser Steckbrief erstellt?
28.07.2006
Bitte beachten Sie:
Die Daten und Beschreibungen zu den Schulungsprogrammen wurden von uns
intensiv geprüft. Wir können dennoch keine Garantie für die vollständige
Richtigkeit und Aktualität der hier dargestellten Information geben.
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freuen wir uns über konstruktive Rückmeldungen an
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