Schulungsbeschreibung
Diese Seite enthält eine Beschreibung des Schulungsprogramms (zurück zur Schulungsübersicht):
MOSES - Modulares Schulungsprogramm Epilepsie
Allgemeine Angaben
Zusammenfassung
Autoren Autoren bzw. Herausgeber des Programms
Dr. med. Sybille Ried; Dr. med. Hartmut Baier; Dr. med. Dieter Dennig; Klaus Göcke; Dr. med. Ulrich Specht; Rupprecht Thorbecke, M.A.; Dipl.Psych. Rainer Wohlfarth
Mit finanzieller Unterstützung der sanofi-aventis Gruppe
Kurzbeschreibung Die zentralen Informationen zur Schulung auf einen Blick.
Das "Modulare Schulungsprogramm Epilepsie - MOSES" ist für Betroffene ab dem 16. Lebensjahr und deren Angehörige unabhängig von Art und Schwere der Epilepsie konzipiert. Das Programm ist gleichermaßen für die ambulante wie die stationäre Durchführung geeignet. Wichtige Inhalte des Programms sind: Vermittlung von Basiswissen über Diagnostik und Therapie, Aufklärung über Häufigkeit und Prognosemöglichkeiten, Information über Möglichkeiten der eigenen Einflussnahme auf das Anfallsgeschehen sowie Beschäftigung mit psychosozialen Aspekten der Erkrankung. Vielfältige Adressen und Anlaufstellen zum Thema Epilepsie in Deutschland, Österreich und der Schweiz werden genannt. Das Programm umfasst 9 Module und wird für eine Gruppe von 7-10 Teilnehmern empfohlen. Die Schulung wird von zwei in TTT-Seminaren geschulten Trainern durchgeführt.
Das Schulungsprogramm ist seit 2013 als ergänzende Leistung zur Rehabilitation (§43) vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen anerkannt.
Schlagwort Die Keywords, unter denen die Schulung eingeordnet ist.
Bezugsquellen und -bestimmungen
Bezug Veröffentlichungsangaben zum Programm (bei nicht veröffentlichten Programmen: Ansprechpartner für den Bezug)
MOSES Geschäftsstelle
Bettina Hahn
Rußheider Weg 3
33604 Bielefeld
Der Trainer-Leitfaden kann nur nach Teilnahme an einem TTT-Seminar erworben werden.
Homepage: http://www.moses-schulung.de/
Kosten Kosten des Manuals (bei publizierten Manualen)
Lizenz Lizenzierungsbestimmungen, die bei der Übernahme eines Programms zu beachten sind. Steht hier "publiziert", ist das Manual veröffentlicht und kann über den Buchhandel bezogen werden.
publiziert
Stand Jahr bzw. Auflage, auf die sich die Informationen dieses Steckbriefs beziehen
- Auflage 2020
Anmerkungen Anmerkungen zum allgemeinen Teil
Adresse der MOSES-Geschäftsstelle:
Frau Bettina Hahn
Rußheider Weg 3
33604 Bielefeld
Tel.: 05 21/2 70 01 27
Fax: 05 21/2 70 48 00
E-Mail: MOSES.EUREPA@t-online.de
Inhalte
Zielgruppe der Schulung
Fachgebiet/Indikation Die Indikation(en), für die das Programm entwickelt wurde (und für welche es darüber hinaus geeignet ist)
- Neurologie
Erkrankung/Thema Eingrenzung des Themas des Programms: Zum Beispiel die Krankheit, für die mit dem Programm geschult wird oder das Thema, das behandelt wird.
Epilepsie
Zielgruppe der Schulung Gibt an, für welche Zielgruppe das Programm entwickelt wurde.
- Erwachsene
- Angehörige von Patienten
Ausschlusskriterien Kriterien, nach denen das Programm für bestimmte Personen nicht geeignet ist (z. B. Komorbidität, Alter, Sprache, Geschlecht).
Teilnehmer, die nicht in der Lage sind einer Schulungseinheit von 90 Minuten zu folgen bzw. die nicht lesen und schreiben können. Bei Menschen mit Lernbehinderung ist eine Modifikation des Schulungsablaufs nötig.
(Für Menschen mit Epilepsie, die lern- oder geistig behindert sind, kann das Programm PEPE eine Alternative sein.
Psychogene Anfälle
Besondere Zielgruppenkriterien Personengruppen, für die das Programm besonders geeignet ist.
Betroffene ab dem 16. Lebensjahr und deren Angehörige unabhängig von Art und Schwere der Epilepsie.
Durchführung und Themen
Setting Kann das Programm ambulant und/oder stationär eingesetzt werden?
für ambulantes und stationäres Setting umsetzbar
Teilnehmerzahl Im Manual festgelegte Unter- und Obergrenze
7-10 Teilnehmer
Anzahl der Einheiten Anzahl der Einheiten (Stunden, Treffen, Sitzungen), die das Manual vorsieht.
8 Module, ambulant hptsl. WE
Dauer einer Einheit Verschiedene Längenangaben mit vorangestellten Zahlen bedeuten, dass die Einheiten unterschiedlich lang sind.
90 Minuten (Anpassung an Gruppe bzw. an Gegebenheiten der durchführenden Einrichtung)
Frequenz der Einheiten Der Zeitraum, in dem eine komplette Schulung idealerweise stattfinden soll bzw. die Zeit, die mindestens zwischen den Einheiten liegen sollte.
8 Abende bzw. Wochenende
Ziele der Schulung Welche Ziele werden mit dem Programm verfolgt? Anmerkungen hierzu:
Training von Fertigkeiten: bezieht sich auf das konkrete Einüben von Fertigkeiten, die in engem Zusammenhang mit Erfordernissen der Krankheit stehen.
Einstellung zu gesundheitsgerechtem Lebensstil: Das Ziel ist im Manual eindeutig thematisiert (z. B. über ein explizites Lernziel) und nimmt im Unterrichtsplan einen gewissen Umfang ein.
Unterstützung zur Reduktion von Angst und Depressivität: Umfasst emotionale Aspekt der Krankheitsbewältigung (auf den Begriff der Krankheitsbewältigung wird verzichtet, da der Begriff sehr unterschiedlich verwendet wird). Der Punkt umfasst auch Aspekte der Stressbewältigung, wenn es um die Bewältigung von Stress geht, der durch die Krankheit hervorgerufen wurde
Training der sozialen Kompetenz: Auch hier steht die Einübung krankheitsspezifischer Kompetenzen im Vordergrund
- Wissenserwerb
- Training von Fertigkeiten
- Unterstützung zur Reduktion von Angst und Depressivität
- Training der (krankheitsbezogenen) sozialen Kompetenz
Themen der Schulung Eine kurzes Inhaltsverzeichnis, das eine Übersicht darüber gibt, welche Themen behandelt werden.
- Leben mit Epilepsie
- Epidimiologie
- Basiswissen
- Diagnostik
- Therapie
- Selbstkontrolle = (Mein) Umgang mit Anfällen
- Prognose
- Psychosoziale Aspekte
- Netzwerk Epilepsie
Anmerkungen/Sonstiges Anmerkungen zu den Themen und Inhalten.
Eine genaue Aufteilung der Themen auf die Unterrichtseinheiten wird nicht explizit vorgenommen. Vorschläge zum zeitlichen Rahmen eines Themenkomplexes werden gemacht.
Die Lernziele sind im Manual konkret definiert.
Einheit 10 dient einer Feedback-Besprechung bzw. kann als zeitlicher Puffer genutzt werden.
Didaktik und Methoden
Benutzte Methoden
Methodenliste Die Unterrichtsmethoden, die das Manual vorsieht, um die Lernziele umzusetzen.
- Vortrag
- Diskussion
- Einzelarbeit
Anmerkungen zu den Methoden
An interaktiven Methoden kommen zum Einsatz: Interaktive Elemente: Mind Map, Zuruffragen, Thesen, PPP
Einzelarbeit bezieht sich auf die Arbeit nach der Schulung mit dem Erarbeitungsbuch.
Strukturierungsgrad des Konzepts
Gruppenstruktur Gibt an, ob das gesamte Programm oder Teile nur in geschlossenen oder offenen Gruppen durchgeführt werden sollte.
k.A.
Strukturierungsgrad-Methoden Gibt an wie detailiert den einzelnen Lernzielen konkrete Methoden bzw. Übungsanleitungen zugeordnet sind. .
hoch
Strukturierungsgrad-Zeit Ein hoher zeitlicher Strukturierungsgrad bedeutet, dass im Manual detailierte Zeitvorgaben für die einzelnen Elemente einer Lehreinheit gemacht werden.
mittel
Strukturierungsgrad-Ablauf Ist der Ablauf der Schulungselemente festgelegt oder können bspw. einzelne Module ausgetauscht oder herausgenommen werden?
mittel
Anmerkungen Anmerkungen zum Strukturierungsgrad des Konzepts
Im Manual findet sich keine explizite Angabe zur Gruppenstruktur. Aufgrund des Schulungsaufbaus wird implizit die Durchführung in einer geschlossenen Gruppe nahe gelegt.
Aufbau: Die Einheit "Leben mit Epilepsie" sollte am Beginn der Schulung stehen.
Trainer sollten das Programm an die zeitlichen und inhaltlichen Wünsche und Bedürfnisse der Teilnehmer flexibel anpassen und evtl. Schwerpunkte für unterschiedliche Themen festlegen.
Insbesondere für Menschen mit einer Lernbehinderung ist eine Modifikation des Schulungsaufbaus nötig.
Einbindung externer Ressourcen
Nachsorgemaßnahmen Sind im Manual Maßnahmen für die Zeit nach der Schulung vorgesehen?
k.A.
Vorbereitungsmaßnahmen Sind explizite, vorbereitende Maßnahmen vor Beginn der Schulung vorgesehen?
Der Trainer sollte vor jeder Einheit den Informationstext des Trainer-Leitfadens der entsprechenden Themenkomplexe lesen, sich mit den jeweiligen didaktischen Hilfsmitteln vertraut machen sowie die Unterrichtsmaterialien bereitstellen.
Einbezug von Angehörigen Werden Angehörige einbezogen? Dürfen sie beispielsweise am Unterricht teilnehmen oder werden sie in Übungen eingebunden?
Angehörige und Freunde können bei Bedarf auch teilnehmen. Die Kosten werden von den gesetzl. KK für den Betroffenen und einen Angehörigen getragen.
Methoden zum Alltagstransfer Das Manual enthält Methoden, die sich explizit mit der konkreten Umsetzung von Lerninhalten in den Alltag der Teilnehmer auseinander setzen.
k.A.
Einbezug von Selbsthilfeorganisationen Werden Adressen von Selbsthilfeorganisationen genannt? Wird Kontakt mit Organisationen aufgenommen? Wird ein Vertreter als Gast eingeladen oder eine Selbsthilfeorganisation besucht?
Adressen von Selbsthilfeorganisationen werden genannt.
Die Einheit "Netzwerk Epilepsie" gibt detaillierte Informationen über Auskunfts- und Kontaktadressen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Sonstiges Anmerkungen zur Einbindung der Schulung.
k.A.
Rahmenbedingungen
Angaben zu den Dozenten
Personal Das Personal (Berufsgruppen), die für die Durchführung der Schulung benötigt werden.
geschulter Trainer
Qualifikation des Personals Zur Qualifizierung der Schulungsleiter ist eine Fortbildung (z. B. in Form eines Train-The-Trainer-Seminars) empfohlen oder voraussgesetzt.
Mind. 2-jähr. Berufliche Tätigkeit im epileptologischen Bereich (Klinik, Praxis, Epilepsieberatung) TtT-Seminar, Grund- und Aufbaukurs, zwei supervidierte Schulungen
Besonderheiten Gibt es bezüglich des Personals Besonderheiten zu beachten?
Durchführung des Programms mit 2 Trainern.
Ausstattung und Materialien
Materialien der Schulung In der Schulung enthaltene Materialien.
Multimedial mit PPT/Flipchart/Film
Räumliche Voraussetzungen Sind zur Durchführung besondere Räumlichkeiten oder Einrichtungsaspekte notwendig?
Schulungsraum mit entsprechender technischer Ausstattung, Raumgröße: für 10 Tn plus 2 Moderatoren, evtl. + 1 Arzt als Gast
Besondere materielle Voraussetzungen Sind zur Durchführung besondere Gerätschaften oder Gegenstände notwendig?
Flip-Chart oder Moderationswand, Präsentationsmaterialien, Overheadprojektor, EEG-Kurven und Zubehör (Original EEG-Kurven, Elektroden, Haube, Paste), Therapiehilfen (Wochendispenser, Anfallskalender, Tagebuch, Notfallausweis), fakultativ: Videorekorder und Anfallsvideo
Evaluation und Publikationen
Evaluation Beschreibung der Evaluationsstudie zum Programm (falls vorhanden).
Quelle
May, Theodor W. & Pfäfflin, Margarete (2002) The Efficacy of an Educational Treatment Program for Patients with Epilepsy (MOSES): Results of a Controlled, Randomized Study. Epilepsia 43 (5), 539-549.
Kontext
Multizentrische Studie mit 22 beteiligten Epilepsie-Zentren in Deutschland, Östereich und der Schweiz
Evaluationsart
summativ, extern
Design
Kontrollgruppendesign (KG als Wartegruppe)
Stichprobe
Epilepsiepatienten, die sich zu einem zweitägigen Epilepsiekurs anmeldeten
Kontrollgruppe
Wartegruppe
Gruppenzuweisung
randomisierte Zuweisung zu IG oder KG (Wartegruppe)
Gruppengröße
242 (Interventionsgruppe: 113, Kontrollgruppe: 129)
Katamnese
- IG: Vor dem Schulungsprogramm und 6 Monate danach
- KG: 6 Monate vor dem Programm und direkt davor
Erhebungsinstrumente
Generelle Parameter: Lebensqualität: SF-36, Selbstwertgefühl (nach Rosenberg), Depressionsskala (nach Zerssen)
Epilepsiespezifische Parameter: Einschränkungen des alltäglichen Lebens, Epilepsiebezogene Angst, Stigmatisierung, Mobilität und Freizeit
Weitere (eigens entwickelte Fragebögen): Wissen über Epilepsie, Epilepsie bewältigen (Coping), Adaptierung an Epilepsie, Anfallshäufigkeit
Primäre Zielgrößen
Wissen und psychosoziale Aspekte: Verbesserung der IG im Wissen über Epilepsie und bei der Bewältigung (Coping)
Weitere Zielgrößen
Als sekundäre Zielgrößen gelten im Rahmen der Studie: Anfallshäufigkeit (Verbesserungen in der IG), Zufriedenheit mit der Therapie (Verbesserungen in der IG) und depressive Stimmung. Nicht signifikante Ergebnisse werden dargestellt.
Sonstige Ergebnisse
Auch die KG verbesserte sich in einigen Parametern (Zeiteffekt).
Unter Hinzunahme der depressiven Stimmung als Moderatorvariable zeigt sich, dass depressivere Patienten durch MOSES in den Punkten "Einschränkungen im Alltag" und "Epilepsiebezogener Angst" mehr profitieren als weniger depressive.
Diskussion
Die Diskussion weist auf methodische Schwierigkeiten hin, die das Ausbleiben weiterer Effekte erklären könnten. Auf der anderen Seite wird vor allem die starke Verbesserung des Krankheitswissens und der Bewältigungsfähigkeiten seitens der Teilnehmer als Argument für den Einsatz der Schulung gesehen.
Die Ergebnisse werden im Zusammenhang mit denen anderer Studien diskutiert und Einschränkungen eines Zwei-Tage-Programms werden genannt.
Sonstige Publikationen Übersichtsartikel, Poster, Pressemitteilungen etc.
Fortbildung (Trainer (TTT)-Seminare)
TTT-Angebot zum Programm Existiert ein externes Fortbildungs (Train-The-Trainer)-Angebot zum Schulungsprogramm?
ja
Verweis auf TTT-Angebot Wer führt die TTT-Maßnahme durch? Wo ist zusätzliche Information zu finden?
Die Trainerzertifizierung erfolgt für drei Jahre, in dem Zeitraum sind für die Verlängerung des Zertifikats Fortbildungen zu erbringen. Die geforderten Fortbildungen bestehen in dem Besuch einer MOSES-Werkstatt sowie einem Besuch einer epileptologischen Fachtagung, zB. DgfE-Tagung oder Tagung des Vereins für Sozialarbeit bei Epilepsie.
Informationen über die nächsten Trainerseminare mit Download-Möglichkeit finden sich auf der Homepage http://www.moses-schulung.de/seminartermine/.
Beschreibung in der TTT-Börse des Zentrums
Sonstiges
Anmerkungen gesamt Anmerkungen zum gesamten Schulungsprogramm
Die Angaben beruhen auf den Informationen aus dem Trainer-Leitfaden und der Internetseite http://www.moses-schulung.de/.
Stand der Information Wann wurde dieser Steckbrief erstellt?
25.01.2021
Bitte beachten Sie:
Die Daten und Beschreibungen zu den Schulungsprogrammen wurden von uns
intensiv geprüft. Wir können dennoch keine Garantie für die vollständige
Richtigkeit und Aktualität der hier dargestellten Information geben.
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freuen wir uns über konstruktive Rückmeldungen an
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